Stell dich doch bitte kurz vor, Nicola.
Mein Name ist Nicola Lang. Ich bin seit gut eineinhalb Jahren bei Gridstore Robotics im Vertrieb tätig. Ich betreue unsere Kunden und bin verantwortlich für die Konzepte und die Auslegung unserer Lagersysteme.

Was genau ist Gridstore – und was macht euer System so besonders?
Unser Produkt heißt ebenfalls Gridstore und ist ein Behälterkompaktlager. Ein großer Vorteil ist, dass wir mit unterschiedlichen Behälterhöhen arbeiten können – und das innerhalb eines Systems und eines Schachts. Jeder Behälter kann bis zu 50 Kilogramm handhaben. Diese lassen sich nicht nur im System, sondern auch außerhalb stapeln, da sie über einen Stapelrand verfügen. Das macht unser System besonders attraktiv für Maschinenbauer oder andere Hersteller, die schwere Güter lagern möchten.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität beim Behältermix. Wenn man Artikel mit unterschiedlichen Größen lagern möchte, ist man nicht auf eine Höhe beschränkt, sondern kann alle drei verfügbaren Höhen frei kombinieren. Zudem lässt sich das System sehr gut nachrüsten – wir verwenden nur einen Robotertyp, was die Skalierung vereinfacht.

In welchen Branchen wird Gridstore hauptsächlich eingesetzt?
Unser Hauptfokus liegt aktuell auf der Maschinenbaubranche. Aber auch Händler, die schwere Kleinteile wie Schrauben lagern, profitieren von unserem System. Grundsätzlich eignet sich Gridstore für eine Vielzahl an Branchen – dank der hohen Lagerdichte und Skalierbarkeit. Weitere Roboter lassen sich jederzeit integrieren, was uns besonders flexibel macht.

Wo liegen die größten Herausforderungen – vor allem bei Planung und Umsetzung?
Die Planung hängt stark davon ab, wie viel Lagerkapazität und -leistung benötigt werden – und natürlich auch von den baulichen Gegebenheiten vor Ort. Bestehende Gebäude stellen oft eine größere Herausforderung dar als Neubauten, weil man nicht von Grund auf planen kann. Aber unser System ist sehr modular aufgebaut und lässt sich gut an Bestandsstrukturen anpassen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Brandschutz. Dieser wird individuell betrachtet, aber wir können mit allen gängigen Lösungen arbeiten – von Sprinkleranlagen über Sauerstoffreduktion bis hin zum Betrieb ohne Sprinklerung.

Wie sieht es mit bisherigen Installationen aus – wo steht Gridstore heute?
Wir sind ein junges Unternehmen und seit 2022 am Markt. Seit 2023 sind wir aktiv im Vertrieb und in der Umsetzung. Aktuell haben wir bereits zwei Anlagen im Livebetrieb und planen bis Ende des Jahres eine dritte Installation.

Welche Entwicklungen stehen in Zukunft bei euch an?
Ein großer Fokus liegt auf der Weiterentwicklung unserer Software. Wir möchten noch leistungsfähigere, performantere Lösungen anbieten. Ein weiteres zentrales Thema ist Piece Packing – also das Kommissionieren einzelner Teile mit Roboterunterstützung. Hier sehen wir großes Potenzial, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Automatisierung wird in vielen Branchen immer wichtiger, genau da wollen wir ansetzen.

Vielen Dank für das Gespräch, Nicola – und den spannenden Einblick.