Die Möglichkeiten moderner Analyse-Tools
Analytics-Lösungen sind meist hochindividuell. Ihre zugrunde liegenden Fragestellungen, Datenbasen oder die Art ihrer Visualisierung machen sie jeweils einzigartig. Um diesem Umstand gerecht zu werden, entwickelten Experten verschiedener Fachdisziplinen bei io vorgefertigte Analytics-Bausteine.
Richtig zusammengefügt ergeben sie Lösungen für die Aufgabenstellungen ihrer Kunden: Logistische Bausteine zur Klassifikation und Warenkorbanalyse, Bausteine zur Durchlaufzeit- und Auslastungsanalyse, Prognosebausteine, Bausteine zur Aufbereitung von Daten für spezielle Visualisierungen und viele mehr. Der Analytics-Bausteinkasten von io wächst beinahe mit jedem Projekt.
Im Rahmen von Analytics-Projekten begleitet io seine Kunden von der ersten Idee bis zur Realisierung, zur Inbetriebnahme und schließlich zur Optimierung der analytischen Modelle. Je nach Kundensituation bietet io cloudbasierte Lösungen sowie On-Premise-Realisierung an. Technologisch arbeitet io mit State-of-the-Art-Tools wie Python und Tableau oder mit der SAC im SAP-Umfeld.
Mit dem Simulationsmodell lassen sich verschiedene Szenarien vergleichen.
Anhand des Simulationsmodells können verschiedene Szenarien abgebildet werden. So lässt sich nachvollziehen, welche Auswirkung verschiedene Strategien haben werden. So können etwa Konsequenzen verschiedener Umzugsstrategien ermittelt werden. Wie ändern sich bestimmte Umzugsergebnisse? Wie verhält es sich, wenn eine Lieferantengruppe nach der anderen umgezogen wird? Was passiert, wenn der alte Standort nicht mehr liefert?
Aufwand: 5/6
Datenanforderung: 3/6
Potenzial: 6/6
Nutzungskomplexität: 6/6
Nutzen: EINMALIG
Geht ein neues Logistikzentrum in Betrieb, muss der Bestandsumzug organisiert werden. Dafür gibt es zahlreiche Strategien, unter anderem per Orientierung an Kunden, Sortimenten, Prozessen oder Auftragstypen.
Fragen zur optimalen Umzugsstragie klärte io auch für für einen Kunden aus der Elektrotechnikbranche. Hauptziel war die Minimierung der Liefersplits, die aus den beiden Standorten resultierten. Dabei galt es, diverse technische und organisatorische Restriktionen zu beachten: Verfügbares Personal, SAP-Logiken oder Transportkapazitäten.
Das Ergebnis beeindruckt: Im schlechtesten Szenario wurden 40.000 Liefersplits im Modell erzeugt, im besten lediglich 28.000 – mit entsprechenden Konsequenzen für Personaleinsatz, Umzugsdauer, Gesamtkosten oder Bestandsabbau und -aufbau.
Die Delta-ABC-Analyse ist ein gängiges Instrument, beispielsweise um Artikel gemäß ihrer Zugriffshäufigkeit klassifizieren zu können. Die Klassifikation wird wahlweise auf Größen wie Picks, Umsätze, Stück oder Volumina angewendet, was den Fokus entweder auf die Artikel mit der höchsten Klassifikation (A) oder mit der niedrigsten (z.B. C) lenkt – je nach Fragestellung.
Aufwand: 2/6
Datenanforderung: 3/6
Potenzial: 6/6
Nutzungskomplexität: 6/6
Nutzen: DAUERHAFT
Bei einem Logistikkunden aus dem Bereich Konsumgüter konnte anhand der Delta-ABC-Analyse einfach und nachvollziehbar ermittelt werden, welche Artikel zum High-Runner werden, welche nicht mehr nachgefragt werden oder welche erst in absehbarer Zeit.
Das Ergebnis: Von rund 12.000 Artikeln änderten sich monatlich etwa 100 Artikel um mehr als eine Klasse. Sogar zum Saisonwechsel sind es lediglich circa 200 Artikel aus dem Gesamtspektrum.
So lässt sich der vorhandene Platz optimal nutzen – bei optimiertem Aufwand.
Die Warenkorbanalyse setzt auf das Auswerten von Zeitreihen. Mit ihr lässt sich herauszufinden, wie oft und mit welcher Wahrscheinlichkeit Produkte aus verschiedenen Artikelgruppen beispielsweise gemeinsam gekauft oder kommissioniert wurden.
Aufwand: 3/6
Datenanforderung: 2/6
Potenzial: 4/6
Nutzungskomplexität: 2/6
Nutzen: DAUERHAFT
Die Warenkorbanalyse hilft die Bündelung von Artikeln zu erkennen, die Häufigkeit dieser Bündelungen zu ermitteln und nachzuvollziehen, wie viele Aufträge die entsprechenden Artikeln betreffen. Anhand der Ergebnisse lassen sich sinnvolle Empfehlungen formulieren und Sets anbieten, was jeder längst vom Online-Shopping kennt.
Anhand dieser Methodik konnte io bei einem Kunden, dessen Sortiment mehr als 70.000 Artikel zählt, herausfinden, dass nur 200 entsprechend signifikante Warenkörbe bilden. Diese Artikelgruppe kommt aber in rund 30 Prozent aller Bestellungen vor. Organisiert man diese Artikel logistisch vorteilhaft, indem man sie beispielsweise gemeinsam im Lager platziert, lässt sich viel Zeit sparen.
Aus Daten wie etwa den Nachfragemengen pro Filiale oder Artikelgruppen können entsprechende Cluster gebildet werden, die durch Clusteralgorithmen errechnet wurden.
Die Analysemethode unterstützt die Abschätzung von zukünftigen Ereignissen, wodurch sich beispielsweise Investitionsnotwendigkeiten präzise bestimmen lassen.
Aufwand: 3/6
Datenanforderung: 3/6
Potenzial: 3/6
Nutzungskomplexität: 3/6
Nutzen: EINMALIG
Wie viele Jahre reicht die Kapazität der Logistikzentren zur Versorgung aller Filialen bei durchschnittlichem Wachstum? Ab welchem Jahr ist eine Erweiterung der Kapazitäten unabdingbar?
Über die Clusteranalyse konnten diese Fragen für eine US-Einzelhandelskette geklärt werden. Dabei wurden vor allem auch drei unterschiedliche Filialgruppen identifiziert, anhand derer sich zeigte: Das Nachfrageverhalten der Kunden in Ballungsgebieten unterscheidet sich signifikant von jenen, die in ländlich gelegenen Filialen einkaufen.
Auf Basis dieser Erkenntnis wurden die Planungsprämissen und notwendigen Kapazitäten in den Logistikzentren angepasst und optimiert werden. Als Analysebasis dienten Wareneingangsdaten, Warenausgänge zu den Filialen und entsprechende Bestandsdaten – insgesamt etwa 3,5 Mio. Datensätze.
Die SAP Analytics Cloud (SAC) ist eine cloudbasierte Lösung für Analysen und Planungsszenarien. Durch eine nahtlose Integration ermöglicht die SAC eine effiziente Zusammenführung und Verarbeitung von Daten aus verschiedenen Quellen. Diese umfassende Datenintegration bildet die Grundlage für aussagekräftige Visualisierungen, interaktive Dashboards und detaillierte Berichte, die es den Anwendern ermöglichen, komplexe Datenbestände schnell zu verstehen und darauf basierend Entscheidungen zu treffen.
Bei einem langjährigen Kunden von io aus der Automobilbranche konnten mit der SAP Analytics Cloud (SAC) durch Live-Datenanbindung an die vorhanden SAP-Systeme verschiedene Dashboards zum Monitoring von Logistikkennzahlen (z.B. Lagerbestand, Umschlagshäufigkeit, Transportauslastung) umgesetzt werden.
Die SAC geht über die traditionelle Datenanalyse hinaus, indem sie erweiterte Analysefunktionen wie Predictive Analytics und What-If-Szenarienmodellierung bereitstellt. Predictive Analytics nutzt maschinelles Lernen, um zukünftige Trends und Verhaltensmuster aus historischen Daten abzuleiten, während What-If-Szenarien es Unternehmen ermöglichen, potenzielle Auswirkungen verschiedener Entscheidungen zu simulieren und zu bewerten. Durch die Integration mit SAP-Systemen sowie anderen Cloud- und On-Premise-Datenquellen bietet die SAC eine ganzheitliche Analyseplattform für Unternehmen.
Mit Hilfe der SAC kann der Kunde nun den End-to-End-Prozess vom Warenein- bis zum Warenausgang transparent darstellen. Zudem sind interne sowie standortübergreifende Optimierungsbedarfe ableitbar. Ein „Digital Twin“ des Materialflusses ermöglicht es, die Auswirkung von Entscheidungen vorab zu simulieren.
80GB unverarbeitete Daten zum Auswerten, das entspricht mehr als 180 Mio. Zeilen: „Mit so vielen Daten hatten wir wirklich nicht gerechnet, als ein US-Modeunternehmen uns 2023 für den Analytics-Teil zur Planung der Konsolidierung zweier Lagerstandorte beauftragte“, berichtet Jens Koenig. Auch sein Kollege Cesar Velasquez sah sich nie mit einer derartigen Datenmenge konfrontiert: „Um all die Daten einlesen und analysieren zu können, konnte ich nicht wie üblich vorgehen. Anstatt alle Daten auf einmal einzupflegen, musste ich einen Code schreiben, der die Daten häppchenweise aufgreift und anschließend einpflegt und verarbeitet.“
Planungsbasis waren die Warenausgänge für das Online- und das stationäre Geschäft sowie die korrelierenden Wareneingangs- und Pickdaten. Nach der Anwendung einiger Performance-Tricks waren alle Daten geordnet und für weitere Analysen verfügbar. Anhand der Auswertungen und der Dashboards konnte das Logistik-Team um Rupert Höcherl, Partner bei io, das neue Lager dimensionieren und geeignete Systeme für die Automatisierung festlegen.
„Überraschenderweise gab es auch im August einen ziemlich starken Peak“, ergänzt Jens Koenig. „Der Grund dafür ist die Back-to-School-Periode zum Ende der Sommerferien. Hierzulande ist das kaum signifikant. In den USA dagegen sehr wohl.“