Bau des neuen Logistikzentrums in Deutschland

Die Business Unit Power Systems von Rolls-Royce hat ihren Hauptsitz in Friedrichshafen. Deswegen war es naheliegend, dass in Überlingen am Bodensee ein neues Logistikzentrum für Ersatzteile entstand, welches die weltweite Versorgung mit idealen Abläufen von der Bestellung bis zur Auslieferung zentral abwickelt. Die strikte Fokussierung auf wachsende Kundenbedürfnisse und das permanente Ansteigen der Teilevielfalt führten zu der Entscheidung, an einem neuen Standort zu investieren.

Projektherausforderung

Im weltweiten Servicenetz ist das neu entstandene Logistikzentrum ein wichtiger Baustein, denn es ermöglicht eine schnelle, fehlerfreie Ersatzteillieferung.

Aufgabe von io als Generalplaner war es, Rolls-Royce von der ersten Idee bis hin zur Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums vollumfassend zu begleiten: Gesamtkonzept, Dimensionierung, Betreibermodell, Standortanalyse, Detailplanung, IT-Systeme, Umzugsorganisation und Projektmanagement zählten zum breiten Leistungsspektrum.

Als eines der ersten Logistikzentren weltweit wird das Lager in Überlingen komplett unter SAP EWM gesteuert.

 

Neues Ersatzteilvertriebszentrum für Nordamerika

Aufgrund der weltweiten Synchronisierung der After-Sales-Aktivitäten des Unternehmens und Veränderungen im Vertriebsnetz benötigte Rolls-Royce Power Systems (vormals MTU America) ein neues Ersatzteilvertriebszentrum für Nordamerika. Die neue Anlage mit einer Fläche von 32.500 qm² wurde in Brownstown, Michigan (USA), errichtet und in Zusammenarbeit mit io geplant.

Weltweit einheitliche Systeme und Prozesse für die Ersatzteillogistik

Eine zentrale Anforderung war, dass die Ersatzteile innerhalb von ein bis drei Tagen an die Rolls-Royce-Dieselmotorennutzer in Nordamerika und weltweit geliefert werden. Die globale Strategie des Unternehmens für die Ersatzteillogistik sieht vor, weltweit einheitliche Systeme und Prozesse einzusetzen. Deshalb wurde das neue Auftragsbearbeitungssystem so konzipiert, dass jedes Produkt nach dem gleichen Verfahren versandt wird.

Die Aufgabe von io bestand darin, auf Grundlage der neuen Anforderungen ein Lieferkettennetzwerk zu simulieren, das letztendlich den neuen Lagerstandort bestimmen sollte. Nach der Erstellung der Entwurfsplanung und eines detaillierten Designs unterstützte das Team von io Rolls-Royce Power Systems in allen nachfolgenden Phasen. Mithilfe einer Standortanalyse vereinfachte io die Evaluierung der wirtschaftlichsten Lagerlösungen und entwickelte ein passendes IT-Konzept für die Zukunft auf Basis von SAP EWM.

Key Facts

Kunde

Rolls-Royce zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Großdieselmotoren. Unter der Produkt- und Lösungsmarke MTU bietet Rolls-Royce erstklassige Energielösungen und kompletten Lebenszyklus-Support. Rolls-Royce steht für seine qualitativ hochwertigen Antriebs- und Stromerzeugungslösungen, die dem Druck der Digitalisierung und der Elektrifizierung Stand halten müssen. MTU America wurde 2014 in Rolls-Royce Power Systems umbenannt und ist nun eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Rolls-Royce Holdings.

Herausforderung

  • Wachsende Kundenbedürfnisse nach schnellen Lieferungen
  • Permanentes Ansteigen der Teilevielfalt
  • Weltweite Synchronisierung der After-Sales-Aktivitäten

Lösung

  • Betreuung des Neubaus des Logistikzentrums am Bodensee für weltweite Ersatzteilabwicklung, vom Gesamtkonzept bis zur Inbetriebnahme
  • Planung neues Ersatzteilvertriebszentrum für Nordamerika zur Erhöhung der Lagerkapazität
  • Einführung von SAP-EWM an Rolls-Royce-Standorten weltweit

Planung der neuen Anlage

Ziel des Projekts war es, die Lagerkapazität für Ersatzteile und Serienbauteile zu erhöhen, was eine Neugestaltung der Lagerprozesse in der Anlage erforderte.

Die Anlage verarbeitet 40.000 Lagerartikel und ist optional auf 80.000 Teile aufrüstbar. Unter normalen Bedingungen verarbeitet das System 360 Picks pro Stunde. Ein Regalbediengerät mit 22.500 Lagerbehältern befindet sich in der Nähe des Wareneingangs und transportiert die Behälter über eine außerordentlich leise Fördertechnik zu fünf ergonomisch gestalteten Ware-zur-Person-Arbeitsplätzen mit lichtgesteuerter Kommissionierfunktion. Solche Ware-zur-Person-Systeme ersparen den Mitarbeitern viele Laufwege und reduzieren die Anzahl der benötigten Fördergeräte.

Der Bau des neuen Lagers und die Inbetriebnahme wurden innerhalb von nur neun Monaten abgeschlossen. Daraufhin wurde das neue SAP-EWM System weltweit an Rolls-Royce-Standorten (GER, US, SGP, BR) eingeführt.