MD ELEKTRONIK setzt auf SAP DMC
Das Synonym für smarte Automobilität war lange Zeit K.I.T.T. – und wurde von „Knight Rider“ David Hasselhoff gefahren. Heute ist es C.A.S.E. – und wird maßgeblich im oberbayerischen Waldkraiburg vorangetrieben. Vom Automobilzulieferer MD ELEKTRONIK, für den die Stichworte hinter dem Megatrend C.A.S.E. die treibende Kraft seines Gewerkes sind: Connected, Autonomous, Shared & Service und Electric. Sie beschreiben den Zukunftsmarkt der Datenübertragung in Fahrzeugen. Aktuell verbaut MD ELEKTRONIK dafür rund 400.000 Kilometer Kabel mit mehr als 6.000 Mitarbeitern in sechs Werken auf drei Kontinenten – und verspricht auf seiner Webseite: „Wir ermöglichen die Mobilität von morgen.“
Dafür braucht es natürlich die Technologien von heute. Für eine digitale Fabrik im Sinne der Industrie 4.0 ist beispielsweise die Vernetzung von Anlagen und Maschinen oder die Erhebung und Analyse von Daten in Echtzeit unabdingbar. Das neueste Manufacturing Execution System (MES) der SAP hat gerade diese Facetten künftiger Fertigung im Fokus: die SAP DMC (Digital Manufacturing Cloud). Sie konzentriert sich auf die Ausführung, Datenanalyse, Kontrolle und Integration von Fertigungsprozessen als zukunftsträchtiges Fundament einer digitalen Fabrik. Ihr Clou: Sie ist komplett cloud-basiert.
Für MD ELEKTRONIK ist die neue Software unbedingt relevant, wie die Experten von io feststellten. Sie führten für MD ELEKTRONIK eine Einsatzstudie durch – als einer der ersten SAP-Partner überhaupt. Der Startschuss für die Case Study fiel 2021. Einen Monat lang wurde MD ELEKTRONIK dabei auf Herz und Nieren geprüft, inklusive eines Monitorings der laufenden Prozesse unter Verwendung von SAP DMC und unter der Projektleitung von Veronika Schmid- Lutz (vgl. dazu auch S. 9). Wie das abläuft? „Zunächst nimmt man natürlich den Auftraggeber ins Visier“, verrät Christian Kaufmann, der als Mitglied der Geschäftsleitung von io an der Case Study mitwirkte. „Was sind seine Ist-Prozesse? Welche Soll- Prozesse zeichnen sich ab, welche Gaps? Wie schließt man die Lücken, die sich auftun? Beim ‚Discover and Explore‘ betrachtet man weiterhin den Markt. Wir gehen dabei natürlich innerhalb eines gewissen Rahmens vor.
Dennoch ist jeder Kunde individuell zu betrachten. Unser Einsatz ist stets in Teilen tailor made. Diesmal war es ohnehin Pionierarbeit, es war ja unser erstes DMC-Projekt. Und nicht nur das: Es war ganz allgemein eines der ersten jemals durchgeführten DMC-Projekte.“
Mittels SAP DMC lässt sich die Fertigung in ihrer Gesamtheit steuern – ohne dass ein eigener Server benötigt wird, so Kaufmann. „Es kommt ja alles aus der Cloud.“ Zudem ermöglicht die Softwarelösung DMC eine äußerst agile Handhabung. „Beispielsweise innerhalb der Ressourceneinsatzplanung. Wenn eine Maschine defekt ist oder Personal krankheitsbedingt ausfällt, kann man äußerst schnell und flexibel reagieren.“
„Auch bei ausgelasteten Kapazitäten oder Überlappungen ist mit SAP DMC kurzfristiges Feintuning möglich“, ergänzt Sinan Demirci, der als SAP-Berater bei io ebenfalls an dem Projekt teilnahm. Dass er und Kaufmann während der Case Study eng mit der DMC-Entwicklungsabteilung von SAP zusammenarbeiteten, stellt er als ein Highlight heraus. Das Kundenprojekt wirkt auf diese Weise ein Stück weit an der Entwicklung des Programms mit – was durchaus üblich sei: „Das Produkt ist neu – und nach wie vor im Wachsen. Man wird da von SAP mit ins Boot geholt, um Lücken, die sich im Einzelfall auftun, speziell für den Kunden schließen oder um den SAP-Standard gezielt erweitern zu können.“ Für MD ELEKTRONIK schließt sich damit auch der Kreis für seine künftigen High- End-Fertigungen: Das Unternehmen gab das Go für SAP DMC. Für die Implementierung steht io schon in den Startlöchern.