Perspektiven für Investitionsentscheidungen für Unternehmer und Anleger

Der Druck für Unternehmen wächst. Denn bis 2050 gilt es Klimaneutralität in der EU zu erreichen. Gleichzeitig hat sich das Umfeld aus Chancen und Risiken selten so rasch gewandelt wie aktuell. Während sich Verbrauchs- und Nutzungsgewohnheiten für viele Produkte rasant verändern, prägen Rohstoff- und Energieunsicherheit, disruptive Technologiesprünge, Inflation und Fachkräftemangel, aber auch geopolitische Erschütterungen das Geschäftsklima, in dem Unternehmen ihre Zukunftsstrategien entwickeln. 

Gesetzgeber, Verbraucher, Kapitalgeber und die breite Öffentlichkeit drängen darauf, dass Unternehmen ihren Status quo in ökologisch und gesellschaftlich nachhaltige Geschäftsmodelle transformieren. Auch kleinere und mittlere Unternehmen müssen künftig berichtspflichtige Strategiepfade zur Treibhausgasneutralität ihrer Fertigungsprozesse und Produkte, zu Kreis-laufwirtschaft und Rohstoffmanagement aufzeigen. Das bedeutet zusätzliche Kosten und erfordert hohe Investitionen. Ganz abgesehen von bereits neuen realen Kosten, wie zum Beispiel der Bepreisung von CO2-Emissionen.

Es stellt sich die Frage, wie eine nachhaltige Transformation auch hinsichtlich künftiger Finanzierungsformen zu stemmen ist. Lassen sich Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg im Unternehmen miteinander verbinden? Können Finanzinvestitionen in einen nachhaltigen Unternehmenssektor vorzeigbare Renditen auch für Anleger bieten? Investoren haben erkannt, wie wichtig nachhaltige Geschäftsmodelle geworden sind und engagieren sich immer öfter als Kapitalgeber. 

Timo Lösch

Timo Lösch hat bereits seine Ausbildung bei der HypoVereinsbank absolviert. Er ist Sustainable Finance Expert (EBS) und Direktor Firmenkundenberater, ansässig in der HypoVereinsbank Mannheim. Seine Kunden sind mittelständische Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar.

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Die 9 Thesen der Nachhaltigkeit

Die HypoVereinsbank hat in der Studie „Ökonomie der Nachhaltigkeit“ neun Thesen aufgestellt, die in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsagentur Sustainable durch exklusive Interviews mit erfahrenen Experten aus den Bereichen Technologie, Finanzen, Beratung und Forschung für Unternehmer und Investoren aufbereitet wurden. Diese Thesen bieten Einblicke, wie Unternehmer und Anleger die nachhaltige Transformation gezielt für ihren wirtschaftlichen Erfolg nutzen können.

Zukunftsfähig durch Transformation: Strategische Weichenstellung für nachhaltige Geschäftsmodelle

Maßgeblich ist die strategische Auseinandersetzung mit der Entwicklung transformativer Technologien, etwa rund um Wasserstoff-, Batterie- oder andere Speichertechnologien, und deren Integration in die operativen Abläufe. Der Einstieg in nachhaltige Geschäftsmodelle gelingt umso leichter, je entwickelter der Standort hinsichtlich der Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen ist. Der Erfolg wird zudem von Netzwerkpartnern abhängen, mit denen sich Recycling- und Rohstoffströme im Sinne einer Kreislaufwirtschaft aufbauen lassen. Ebenso gibt es veränderte Verbrauchertrends und Nutzungsgewohnheiten und davon ausgehende Disruption von Geschäftsmodellen. Noch mehr Bereitschaft zu vernetztem Denken und Risikobereitschaft angesichts nicht durchgehend ausgereifter Technologien wird damit von den Unternehmen gefordert. Eine wichtige Rolle als Innovationstreiber werden zudem Kooperationen mit Greentech-Unternehmen einnehmen. 

Viele kleine und mittelgroße Unternehmen müssen ab 2026 jährlich über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten. Das hat die Erfassung und Aufbereitung der für dieses Reporting erforderlichen Daten beflügelt und vielen Unternehmern die Vorteile eines standardisierenden ESG-Ratings verdeutlicht. Denn die Gewährung „grüner“ Finanzierungen und die staatliche Förderungspraxis werden immer stärker auf die Vergleichbarkeit von ESG-Ratings setzen. Die daran orientierte Kapitalvergabe wird sich als Standard durchsetzen, etwa in Form „grüner“ Fremdkapitallösungen. Die unterschiedlichen Kapitalgeber – Kreditinstitute, Vermögensverwalter, Private-Equity-Firmen oder Investmentfonds – brauchen Transparenz, wo einzelne Unternehmen bei der Transformation ihrer Geschäftsmodelle stehen, sowohl hinsichtlich der jeweiligen Risikoprofile als auch des betriebswirtschaftlichen Erfolgs und neuer Renditechancen. Sie werden damit zum zentralen Transformationsimpuls für den Unternehmenssektor, der konventionelle Finanzierungen zum Auslaufmodell macht. 

Als übergreifender Tenor stellte sich bei der Befragung der Experten heraus, dass es für Unternehmer vor allem gilt, perspektivisch noch viel weiter nach vorn zu blicken als bisher. Mögliche Zukunftstrends über Energiequellen, Rohstoffeinsatz und Verbrauchertrends sind schon heute rational so zu sortieren und zu analysieren, dass damit Investitionsentscheidungen für nachhaltig tragfähige Geschäftsmodelle getroffen werden können – und die Gefahr minimiert wird, als Verlierer der Transformation hervorzugehen.

Sustainable Finance Experts (EBS) und Tools für die nachhaltige Transformation

Bei der Vielzahl der Finanzierungsinstrumente und Förderprogramme ist ein Bankpartner wichtig, der sich auf Unternehmensfinanzierung und Nachhaltigkeit versteht: Wie müssen „grüne“ Investitionen gerechnet werden? Welcher Anteil sollte durch Kredit, welcher über den Kapitalmarkt finanziert werden? Welches Instrument passt am besten zu welchem Unternehmen? Antworten geben bei der HypoVereinsbank rund 830 besonders ausgebildete Spezialisten. Hiervon beraten mehr als 400 Sustainable Finance Experts mittelständische Unternehmen mit einem 360-Grad-Ansatz. Um schnell einen Überblick zu bekommen, wo es für Unternehmen noch Potenzial oder versteckte Risiken gibt, hat die HypoVereinsbank zudem das HVB ESG Branchenbarometer entwickelt. So können Mittelständler gezielt ansetzen – um ihre Innovationen und Ideen für eine nachhaltige Zukunft auch nachhaltig zu finanzieren. 

Mehr unter: hvb/nachhaltigkeit

Hier erfahren Sie mehr zur Studie: Ökonomie der Nachhaltigkeit