LIEBHERR expandiert weiter in den USA
Bei LIEBHERR denkt man groß – und zwar aus Tradition. Immerhin geht es bei dem 1949 in Kirchdorf an der Iller gegründeten Unternehmen, das heute über 50.000 Angestellte in mehr als 150 Gesellschaften beschäftigt, doch um richtig schweres Gerät. Beispielsweise um Erdbewegungsmaschinen oder Turmdrehkräne für die Großbaustellen dieser Welt, bis hin zu Bergbau Muldenkippern und Offshore-Kränen für Bohrplattformen. Kein Wunder also, dass das jüngst von LIEBHERR erworbene Grundstück im Hive Business Park bei Tupelo, Mississippi, ziemlich stattlich ausfällt. Es misst 480.000 Quadratmeter. 48 Hektar, auf denen nun ein hochmodernes Ersatzteilzentrum entsteht. LIEBHERR will mit dem Distributionszentrum sein Logistiknetzwerk für den nord- und südamerikanischen Kontinent erweitern, sein wachsendes After-Sales-Geschäft optimieren und seine Präsenz auf dem amerikanischen Markt stärken. Schon nächstes Jahr soll es in Betrieb genommen werden. Ganz schön schnell, wenn man bedenkt, dass sich LIEBHERR für dessen Konzeption, Netzwerkstudie und eine Make-or-buy-Analyse erst im Sommer 2023 an io wandte…
„Der neue Standort soll es LIEBHERR ermöglichen, seinen nordamerikanischen Kunden eine späte Cut-Off-Zeit mit verlässlicher Next-Day-Delivery von kritischen Ersatzteilen zu gewährleisten“, sagt Rupert Höcherl, Managing Director und Partner bei io. Daher sah der gewünschte Konzeptentwurf auch eine Center-of-Gravity-Analyse sowie eine Empfehlung der in Frage kommenden Zielregionen vor. „Außerdem sollte das Verteillager als Freihandelszone eingerichtet werden, deren Inventar Eigentum der liefernden Produzenten bleibt“, wie Höcherl weiter berichtet.
Der neue Standort soll es LIEBHERR ermöglichen, seinen nordamerikanischen Kunden eine späte Cut-Off-Zeit mit verlässlicher Next-Day-Delivery von kritischen Ersatzteilen zu gewährleisten.
io kümmerte sich umfassend – in time, in scope, in budget – und warf einen ganzheitlichen, konzeptionellen Blick auf die Belange des neuen Standorts, um wichtige Eigenschaften bestmöglich zu identifizieren. „Zunächst beratschlagten wir uns mit LIEBHERR über grundlegende Schlüsselfragen“, führt Höcherl weiter aus: Welches Lagerkonzept eignet sich am besten? In welchen Regionen können die Cut-Off-Zeiten der großen Paketdienstleister optimal genutzt werden? Welcher Bundesstaat bietet ideale Rahmenbedingungen und bestenfalls auch Gründungsanreize? Wird der Standort von eigenen Mitarbeitern betrieben oder durch einen 3PL, also einen externen Logistikdienstleister? In einem ersten Schritt kümmerte sich io um die Frage nach dem Ort. „Die optimale Region für den Standort ermittelten wir per Center-of-Gravity-Analyse“, spezifiziert Höcherl. „Für die ein- und ausgehenden Transportvolumina an den potenziellen Standorten wurden dann die zukünftigen Transportkosten berechnet, unter Einbeziehung der ermittelten Cut-Off-Zeiten sowie der regionalen Kostenunterschiede.“ Als man mit dem Hive Business Park bei Tupelo, Mississippi, fündig wurde, war rasch auch LIEBHERR überzeugt. Parallel ging es an die anderen Tasks. io clusterte sie in drei weitere Module, um sie parallel bearbeiten zu können – trotz unterschiedlicher Abhängigkeiten der einzelnen Tasks. In wenigen Monaten entwickelte das Projektteam ein modernes Konzept für den Eigenbetrieb eines hochautomatisierten Ersatzteillagers, das LIEBHERR langfristig einen effizienten Ersatzteilversand in Nordamerika ermöglicht.
Die verschiedenen Disziplinen, die in der operativen Abwicklung zum Tragen kamen, wurden allesamt von io koordiniert, in enger Zusammenarbeit mit LIEBHERR – unter anderem mit dessen in Deutschland ansässigem Projektteam. Um den Austausch so effizient und reibungslos wie möglich zu gestalten, schuf io ein eigenes Projektportal, mit zweckmäßigen Features wie unbegrenztem Datentransfer, Projektkalender und Protokollmanagement. Das Ergebnis kann sich jetzt schon sehen lassen: das nagelneue, hochautomatisierte, skalierbare und mit nachhaltigen Designelementen ausgestattete Distributionszentrum in Tupelo, Mississippi. Aktuell wird es fertiggestellt – und bald schon rund 180 neuen Angestellten einen Arbeitsplatz bieten. Weitere Investitionen auf dem neuen Firmengelände sind übrigens schon vorgesehen: LIEBHERR plant die Realisierung eines Unternehmens-Campus. Eine Vision, die das zukunftsweisende Engagement des Traditionsunternehmens unterstreicht.
Erhalten Sie Einblicke in Best Practices, interessante Kunden und Projekte sowie branchenübergreifende Zukunftstrends.
Unteranderem: Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG, im Interview.
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Unteranderem: Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG, im Interview.