Wie sich Nachhaltigkeit von Beginn an rechnet

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – und lässt sich schwer in einheitliche Worte fassen. Der Gedanke, dass Nachhaltigkeit sich nicht allein in der Reduktion von CO2-Emissionen erschöpft, setzt sich alltagssprachlich jedoch zunehmend durch. Die akademische Definition von Nachhaltigkeit verdeutlicht dies. Sie gliedert den Begriff in seine ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte. Diese sind eng verwoben – insbesondere in Unternehmensfragen.

Um langfristig bestehen zu können, müssen Unternehmen zunächst ökonomisch nachhaltig, also ausreichend profitabel sein. Sind sie auch ökologisch nachhaltig, minimieren sie ihre schadhaften Auswirkungen auf die Umwelt. Analog dazu reduzieren sozial nachhaltige Unternehmen eventuelle negative Effekte auf die Menschen, mit denen sie interagieren. Neben den Mitarbeitern betrifft dies auch die Lieferanten oder die Nachbarn. 

Die Krux dabei: Es gibt wohl keine Branche und kein Unternehmen, in denen es nicht zu Zielkonflikten zwischen den drei Bereichen kommt. Um sie auszuräumen, bedarf es der richtigen Maßnahmen. Sie müssen stets auf das jeweilige Unternehmen beziehungsweise Projekt zugeschnitten sein – und dabei das große Ganze im Blick haben. Ungeachtet der Tatsache, dass einzelne Maßnahmen immer einen spezifischen Bereich, zum Beispiel der Produktion, zugeordnet sind. Die Generalplaner von io wissen das – und unterstützen ihre Kunden mit ganzheitlichen Konzepten, die konsequent all jene Effekte berücksichtigen, die über den eigentlichen Bereich hinausstrahlen. Nur so kann Nachhaltigkeit auf allen Ebenen erreicht werden.

Erfahrungsgemäß sind getroffene Maßnahmen besonders effektiv, wenn sie frühzeitig in die Planung integriert werden – solange ihnen eine breite Fachexpertise zu Grunde liegt. Dann können sie die Gesamtkosten deutlich senken – und obendrein die negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur minimieren. Konkret bedeutet dies, zum Beispiel die Treibhausgasemissionen in der gesamten Planungsphase kontinuierlich zu bilanzieren und als weiteres Kriterium zu nutzen. Die Emissionen sind mit Kosten beziehungsweise Steuern beaufschlagt, welche – ähnlich der Mehrwertsteuer – entlang der Wertschöpfungskette weitergereicht werden. Hierdurch erhalten sie eine finanzielle Relevanz. 

Die frühzeitige und kontinuierliche Bilanzierung von Treibhausgasen ab dem ersten Entwurf bis zur Übergabe an den Nutzer verspricht mehrere Vorteile:

Gestaltung von Gebäuden ×

Bei der Gestaltung von Gebäuden und der Auswahl von Anlagen können Funktionen auf verschiedenen Wegen umgesetzt werden. Sie wirken sich jeweils unterschiedlich auf die Umwelt aus. Außerdem variieren ihre Treibhausgasemissionen – zum Beispiel, indem Stützen für Innenwände aus Holz anstatt aus Stahl gefertigt werden.

Frühzeitige Abschätzung der Abgaben ×

Steigende Abgaben auf Treibhausgase erhöhen das Kostensteigerungsrisiko, zum Beispiel aufgrund sich verzögernder Genehmigungen. Frühzeitige Bilanzierungen helfen dabei, dies frühzeitig abschätzen zu können.

Kostengünstige Änderungen ×

Kostengünstige Änderungen sind möglich, da sie frühzeitig berücksichtigt werden können und nicht nachträglich im gebauten Zustand umgesetzt werden müssen.

Optimierung von Energie- und Betriebskosten ×

Heiz- und Kühlkosten von Gebäuden können frühzeitig abgesehen und durch Planungsanpassungen reduziert werden. Analog dazu können Energiekosten für Produktionsanlagen berücksichtigt werden.

Staatliche Förderung für nachhaltige Sanierungen ×

Im Rahmen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) können Sanierungen mit bis zu 1,5 Millionen Euro je Gebäude staatlich gefördert werden – solange sie einen auf die Nutzfläche bezogenen Grenzwert an Treibhausgasemissionen nicht überschreiten. Wer diesbezüglich auf Nummer sicher gehen will, setzt auf eine frühzeitige und kontinuierliche Bilanzierung der THG.

Gebäudezertifizierungen ×

Gebäudezertifizierungen, zum Beispiel nach DGNB, setzen frühzeitige Bilanzierungen voraus.

Neben diesen direkt in der Bauphase wirkenden Vorzügen führen nachhaltige Gebäude zu weiteren Vorteilen, die sich oft über deren gesamten Lebenszyklus, also über mehrere Jahrzehnte, erstrecken: 

 

  • Reduzierte Energiekosten
  • Positives Image als nachhaltiges Unternehmen bei Kunden, Nachbarn sowie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitern - was wiederum zu reduzierten Kosten für Recruiting und Onboarding führt
  • Geringere Umbaukosten Höhere Wertstabilität des Gebäudes 
Gebäude können nicht nur ökologisch nachhaltig sein, sondern auch substanziell zur sozialen Nachhaltigkeit von Unternehmen beitragen – alles eine Frage der Planung. Die notwendigen Maßnahmen führen nur zu geringen zusätzlichen Planungs- und Herstellungskosten. Sie liegen im Schnitt unter fünf Prozent und führen zu diversen Verbesserungen, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen.

 

Beispielsweise wird die Produktivität durch…

  • einen Blick nach draußen um bis zu 6,7 Prozent,
  • natürliche oder gemischte Lüftung um bis zu 9,8 Prozent und
  • ausreichend Tageslicht um bis zu 15 Prozent... 

gesteigert. Geringinvestive Maßnahmen wie diese können in der Planung kostengünstig berücksichtigt und später umgesetzt werden. 

Obendrein bestätigen Fachpublikationen weitere Vorteile für Unternehmen mit nachhaltig gestalteten Gebäuden: 

 

  • Bessere Personalbindung und weniger Neueinstellungen
  • Höhere Erlöse, vor allem im Endkundenmarkt
  • Geringer Wertverlust der Immobilie
  • Geringerer Umbaubedarf 

Werden durch die Maßnahmen zum Beispiel Einsparungen im Personalbereich von zwei Prozent im Jahr angenommen, kann ein produzierendes Unternehmen die jährlichen Personalkosten von beispielsweise 40 Millionen Euro um 800.000 Euro reduzieren. Analog führt die höhere mentale Leistung der Mitarbeiter zu weniger Ausschuss. Bei einem Materialeinsatz von 200 Millionen Euro pro Jahr führt eine Steigerung um 0,5 Prozent zu jährlichen Einsparungen in Höhe von einer Million Euro. 

Die Beispiele zeigen: Durch nachhaltige Gestaltung gibt es schon ab der ersten Planungsphase mehr Einsparmöglichkeiten als die Minimierung von Energiekosten und die Reduktion der Abgaben für Treibhausgasemissionen. Die Möglichkeiten erstrecken sich über alle Unternehmensbereiche – und wirken sich langfristig positiv aus. Wer von ihnen profitieren möchte, setzt also besser von Beginn an auf ganzheitliche Planungen.