io optimiert die Lagerlogistik des Raumlösungsspezialisten
Es gibt sie noch, die Lager, deren Ordnung sich Außenstehenden komplett verschließt. Die scheinbar wüst und willkürlich eingeräumt sind und deren Warenein- und -ausgang einer Geheimlehre gleicht. Und die daher besonders geschulte Fachkräfte brauchen, die den Bestand und die Logistik auf mysteriöse Weise durchschauen und überblicken. „So eines hatten wir auch“, berichtete Michael Hoppe, Leiter IT bei KÖNIG + NEURATH, im Herbst auf dem io // Thementag. „Es war unser Einkaufsteilelager. Besser bekannt als ͵Lager Ohlʹ. Benannt nach Herrn Ohl, der eben jener Lagerist war, der hier den Durchblick hatte. Nur Herr Ohl wusste, wo hier was lag. Und wenn es dort nicht war, dann wusste er, wo es sonst noch sein könnte.“
“Historisch gewachsen” nennt man solche Lager auch. Und gewachsen ist bei KÖNIG + NEURATH eben vieles im Laufe seiner 99-jährigen Geschichte: Gegründet anno 1925 in der hessischen Kleinstadt Karben, gehört das Familienunternehmen zu den umsatzstärksten Anbietern von Büromobiliar und Raumlösungen im deutschsprachigen Raum. Neben Niederlassungen in Paris, London, Wien, St. Gallen und Amsterdam betreibt es fünf Showrooms in Deutschland. Gefertigt wird ausschließlich am Karbener Stammsitz, auf dem rund 90.000 m² großen Produktionsgelände. Das Werk unterteilt sich in die Bereiche Vorfertigung Metall, Vorfertigung Holz, Lager und Logistik für externe zugekaufte Waren, Vor- und Endmontage sowie Bereitstellung und Versand.
Wir arbeiteten im laufenden Betrieb. Da muss man sämtliche Schritte penibel planen. Transparente Kommunikation ist dabei unabdingbar.
Übersichtlich, strukturiert, mit lagerplatzgeführter Verwaltung: Die vollautomatisierte Lagerlogistik kommt gut an.
KÖNIG + NEURATH ist Vollsortimenter. Sein Produktangebot hat eine hohe Fertigungstiefe und Variantenvielfalt. Sämtliche Aufträge können von den Kunden individuell konfiguriert und angepasst werden. Rund 30 Prozent der verkauften Artikel sind Sonderanfertigungen. Die Konsequenz: hohe Lagerkapazitäten, aufgrund vieler spezifischer Teile. Wie eben im „Lager Ohl“, aber ebenso in den anderen Hallen – was sich zunehmend auf die Bedienbarkeit auswirkt. Auch Brandschutz wird da zum dringlichen Thema. Weswegen sich KÖNIG + NEURATH io als Partner an die Seite holte. „Wir haben uns auf die Suche gemacht nach einem Partner, der in der Region ist und der vom Größenverhältnis zu uns passt“, erklärt Hoppe. „Durch Empfehlungen sind wir auf io gestoßen und haben eine beständige und vertrauensvolle Zusammenarbeit etabliert.“ „2020 ging es los“, erinnert sich Christian Kaufmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei io. Die Anforderungen von KÖNIG + NEURATH waren rasch erörtert: „Eine übersichtliche, klare Lagerstruktur sowie eine lagerplatzgeführte Verwaltung, die in einem modernen SAP S/4HANA-System abgebildet wird“, wie Kaufmann weiter berichtet.
„Dabei fiel auch die Entscheidung für den Bau eines weiteren vollautomatisierten Hochregallagers.“ Das systemgeführte ERP-Bestandslager wurde in diesem Zuge auf SAP EWM mit MFS aufgerüstet, wodurch alle Prozesse vollständig automatisiert wurden – vom Wareneingang bis zur Auslagerung. „Auch die fahrerlosen Transportsysteme lassen sich so problemlos steuern“, spezifiziert Kaufmann. „Anschließend haben wir zusätzlich bei einem manuellen Bestandslager SAP EWM erfolgreich implementiert.“ Die größte Herausforderung bei der Implementierung war, dass die Produktionsprozesse nicht unterbrochen werden durften. „Wir arbeiteten im laufenden Betrieb. Da muss man sämtliche Schritte penibel planen“, mahnt Kaufmann. „Transparente Kommunikation ist dabei unabdingbar. Außerdem gilt es, so viele Optionen wie möglich zu testen und zu dokumentieren.“ Auch nach der erfolgreichen Erweiterung und Automatisierung der Lagerplätze bleibt io der Digitalisierungspartner des Raumlösungsspezialisten. „Als nächstes ist die Optimierung des Transportmanagements geplant“, sagt Kaufmann abschließend. Und Herr Ohl? Überblickt nach wie vor sämtliche Lagerplätze. Logisch.
Wir setzen auf energiesparende Systeme, was unseren Ressourcenverbrauch reduziert. Außerdem verkürzen sie Arbeits- und Transportwege. Daneben können wir, auf Basis von erweiterten SAP-Materialdaten durch korrekte Lagerdaten, die Ökobilanzierung unserer Produkte verbessern.
Ja, in vielerlei Hinsicht. Wir achteten beispielsweise auf eine lange Nutzungsdauer der Client-Systeme und entschieden uns für einen Klimaschrank anstelle eines klimatisierten Rechenzentrums.
Es gibt direkte Effekte aus der Bestandsoptimierung. So findet keine Ressourcenverschwendung aufgrund einer überalterten Ausstattung statt. Dann wurden die Wege im manuellen Lager und im Hochregallager optimiert, was im Sinne der Nachhaltigkeit keinesfalls zu unterschätzen ist. Auch der Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen dient den Nachhaltigkeitszielen. Sie können in kühlen, unbeleuchteten Hallen eingesetzt werden, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt.
Erhalten Sie Einblicke in Best Practices, interessante Kunden und Projekte sowie branchenübergreifende Zukunftstrends.
Dem Fachkräftemangel begegnen - Logistik der nächsten Generation für Weidmüller
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