Nachhaltigkeit unter der Lupe der einzelnen Gewerke

Architektur

Wer baut, der hat energetische Anforderungen einzuhalten, was die Kosten zunächst erhöht. Werden dabei Treibhausgasemissionen vermieden, können Fördergelder – unter anderem vom Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude – beansprucht werden. Die Entwicklung der vergangenen Jahre zielt darauf, dass Baugenehmigungen diverse Nachhaltigkeitsanforderungen an die Baustoffe stellen – und an ihre Recyclingfähigkeit. Dies treibt die Dekarbonisierung des Gebäudesektors voran. Aufgrund steigender Abgaben für Treibhausgasemissionen zahlt sich die Konzentration auf Energieeffizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energien daher frühzeitig aus. Obendrein sinken die Betriebskosten, 

was deutlich ins Gewicht fällt, sobald man die gesamte Nutzungsdauer des Neubaus betrachtet. Industriegebäude müssen zudem bestimmte Anforderungen hinsichtlich Logistik, TGA oder Produktion erfüllen – beispielsweise die Minimierung von Fassadenflächen und Laufwegen sowie die Ausweisung von Photovoltaikflächen. Außerdem gilt: Die Gebäudegestaltung beeinflusst die Effizienz der Mitarbeiter signifikant. Gute Entwürfe führen daher insgesamt zu geringeren Energie-, Personal- und Materialkosten. Da die Personalkosten in vielen Firmen die Energie- und Materialkosten deutlich übersteigen, ist dies sehr bedeutsam – nicht zuletzt angesichts des Fachkräftemangels.

Projektmanagement

Projektmanagement ist das Bindeglied zwischen verschiedenen Fachbereichen mit unterschiedlichen Schwerpunkten – weswegen sie auch verschiedene Perspektiven auf das Feld der Nachhaltigkeit werfen. Indem das Projektmanagement die jeweiligen Schwerpunkte und Bedürfnisse zu einer Einheit zusammenführt, orchestriert es auch die Umsetzung der einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte. Es agiert dabei gewerke- und interessen-gruppenübergreifend, wobei der Fokus insgesamt auf behördlichen Vorgaben und dem Anspruch des jeweiligen Kunden liegt. Dabei gilt es, von Beginn an ganzheitlich zu planen. Nur so lassen sich Faktoren wie Budget, Standortlimitationen oder Umweltauflagen, die sich innerhalb der involvierten Gewerke mitunter widersprechen können, ideal aufeinander abstimmen.

Technische Gebäudeausrichtung (TGA)

Die TGA spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen. Studien zeigen, dass die meisten notwendigen Technologien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen schon seit Jahren verfügbar sind – Wärmepumpen etwa, oder Photovoltaik. Planer integrieren sie in die einzelnen Systeme von Produktionsstätten – wobei deren Abstimmung stets im Hinblick auf eine ausgefeilte Gesamtplanung zu betrachten ist. Als Kernaufgabe muss geklärt werden, wie der Bedarf möglichst nachhaltig und kosteneffizient gedeckt werden kann. Dabei helfen Energiemanagementsysteme und entsprechende Speicher, um das ökologische und ökonomische Potenzial voll auszuschöpfen. Eine ganzheitliche 

Planung direkt zu Beginn ist dabei ratsam – idealerweise von einem einzelnen interdisziplinären Team. Innerhalb einer gewerkeübergreifenden digitalen Planung lassen sich dann sämtliche Planungsdetails, -schritte und -änderungen in einem einzigen Modell vereinen. Aus Sicht der TGA können Änderungen an der Architektur oder der Prozessplanung so direkt berücksichtigt werden – was Zeit und Geld spart und Ressourcen schützt. Die gewonnenen Daten kann man auch weiter nutzen, um beispielsweise die Beleuchtung hinsichtlich ihrer Wärmeerzeugung zu untersuchen. Sie sind vielseitig anwendbar. Gerade dann, wenn es um Zertifizierungen oder Fördermittel geht.

Logistik

Logistik bietet viel Raum für Nachhaltigkeitskonzepte. Ihr Platz- und Energiebedarf lässt sich reduzieren oder gar für Rückgewinnung optimieren, beispielsweise durch fahrerlose Transportsysteme (FTS) und Roboter in der Intralogistik. Daneben lässt sich der Ressourcenverbrauch eindämmen – durch Verzicht auf Folien oder Einwegpackungen, Karton-on-Demand oder Recycling von Kartonresten als Füllmaterial. Außerdem lassen sich Lkw-Transporte auf verschiedene Weise optimieren. Werden bestehende Anlagen im Sinne des Retro-fit modernisiert, ist der Planungsaufwand zunächst zwar größer als bei Neubauten. Die Vorteile der Weiternutzung bestehender Anlagen liegen jedoch auf der Hand – gerade auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit. Vor allem, wenn ein Generalplaner die Maßnahmen, die in diesem Zuge getroffen werden, vorab in ihrer Gesamtheit bewerten kann.

IT

Mit zunehmendem Anteil von IT an der Unternehmenswertschöpfung sowie deren Einwirken auf Produktionsmaschinen oder die Buchhaltung steigt auch ihr Einfluss auf Nachhaltigkeitsaspekte – was weit über den Energiebedarf für Server und Laptops hinausgeht. So kann moderne Technik den Stromverbrauch deutlich senken – und einhergehend auch die Treibhausgasemissionen. Gleiches gilt für das Zusammenführen mehrerer Systeme: Durch Zentralisierung und Virtualisierung lassen sie sich mit weniger Hardwareeinsatz abbilden. Durch den Einsatz von KI oder die Zwischenspeicherung aufwändiger CFD-Berechnungen lässt sich ebenfalls der Rechenbedarf reduzieren – und parallel der Personaleinsatz und die Entwicklungszeiten. In der Produktion und der Logistik können moderne, digitale Lagersysteme die Fahrwege verkürzen, was den Energiebedarf reduziert. Der Bedarf für die Druckluftbereitung oder die Ladung von Staplern oder der E-Auto-Flotte lässt sich ebenfalls durch IT ermitteln. Wer außerdem gute IT-Services anbietet, kann die Work-Life-Konzepte der Angestellten verbessern und Arbeitswege reduzieren – ganz im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit.

Pharmazie

In der  Pharmaindustrie geht es um den Einklang ethischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aspekte. Um zur globalen Gesundheit beizutragen, erfordern ihre Prozesse oft erhebliche Mengen an Rohstoffen und Ressourcen. Sie nachhaltiger zu gestalten ist das Ziel, sodass deren Verbrauch und das Abfallaufkommen minimiert und die Produktionsprozesse optimiert werden – was die Betriebskosten senkt und die Verfügbarkeit von Rohstoffen sichert. Ebenso gilt es, die Emissionen von Treibhausgas und anderen Schadstoffen zu verhindern. Neben diesen internen Faktoren, die sich durch fortschrittliche Technologien und Produktionsmethoden sowie durch Forschung und Entwicklung beeinflussen lassen, wurden längst externe Faktoren geschaffen, die nachhaltige Praktiken fördern: die Nachhaltigkeitsstandards, Umweltvorschriften und Produktionsauflagen der Behörden und Regierungen. Sie betreffen auch die Arbeitsbedingungen in der Pharmaindustrie, die durch einschränkende Schutzkleidung und potenziell gefährliche Substanzen geprägt sind. Im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit gilt es daher, die Ergonomie der Arbeitsplätze bereits im Planungsprozess zu berücksichtigen.

Fabrikplanung

Fabrikplanung ist auf die effiziente und kostengünstige Produktion von Gütern ausgerichtet. Die Leistungen aus allen anderen Bereichen einer Fabrik (z.B. TGA, IT, Logistik) sind für sie essenziell, denn nur deren Zusammenspiel gewährleistet eine marktfähige Produktion. Hierzu werden beispielsweise Lauf- und Transportwege verkürzt, der Platzbedarf verringert, Abfälle vermieden und Energiebedarfe reduziert, weswegen Fabrikplanung alle Nachhaltigkeitsaspekte maßgeblich beeinflusst. Die Abstimmung der Fabrikplanung mit den spezifischen Bereichsplanungen funktioniert dann besonders

gut, wenn die jeweiligen Anforderungen auf das Wesentliche heruntergebrochen und möglichst früh im Planungsprozess kombiniert werden. In der Praxis tragen Workshops dazu bei, die grundlegenden Anforderungen und Gegebenheiten der Fabrikplanung, des Materialflusses und der Architektur mit dem Auftragnehmer zu erarbeiten, um sie daraufhin zwischen den Fachdisziplinen abzustimmen. Auf diese Weise lässt sich das Wissen der Fachplaner, der jeweiligen Experten und der späteren Nutzer effizient bündeln – und grundlegende Schnittstellen lassen sich frühzeitig identifizieren und festlegen.

Fazit

Nachhaltigkeit ist vielseitig. Je nach Blickwinkel hat sie unterschiedliche Schwerpunkte. Innerhalb der Fachbereiche, die in die Planung von Fabrikgebäuden oder Logistikzentren involviert sind, beeinflussen sich die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit gegenseitig. Die Vielzahl an Schnittstellen, die sich aus dem Zusammenspiel ergeben, definiert die zentrale Rolle der Fabrikplanung innerhalb der verschiedenen beteiligten Gewerke. Die Abstimmungen, die innerhalb komplexer Planungsprozesse getroffen werden, sind besonders effizient, wenn sie frühzeitig stattfinden. Denn nur so können sämtliche individuellen Anforderungen direkt berücksichtigt und auch ganzheitlich bewertet werden. 

Genau hier setzt io als Generalplaner an: Indem er alle Planungsleistungen aus einer Hand anbietet, schafft er schnelle und unbürokratische Austauschmöglichkeiten. Außerdem kann er auf diese Weise grundlegende Schnittstellen frühzeitig identifizieren und aufeinander anpassen, was den Grundstein für effiziente Produktionen und nachhaltiges Wirtschaften legt. Zudem hat der jeweilige Auftraggeber den Vorteil, nur einen Ansprechpartner zu haben.