mit Thomas Kilimann
Um neuen Mitarbeitern sowie Kunden das eigene Unternehmen näherzubringen, plant io einen kurzen Dokumentarfilm, der die io-Firmengeschichte nachzeichnet und Hintergründe für das heutige Leistungsangebot schildert. Neben den Herausforderungen der jeweiligen Zeit wird auch die Generalplanung // plus eine tragende Rolle spielen. Außerdem zeigen Bilder, Aufzeichnungen und Gespräche mit langjährigen Mitarbeitern die Stärken des Unternehmens auf. Auch Thomas Kilimann kommt zu Wort. Wir sprachen vorab mit ihm – über unternehmerischen Wandel, digitale Kommunikation und die Generation Z.
Perfekte Lösungen fallen nicht vom Himmel
Im Vergleich zur Arbeitswelt von vor 15 oder 20 Jahren hat sich bis heute immens viel getan – gerade wenn man auf die letzten fünf Jahre blickt. Doch allen Unkenrufen zum Trotz meine ich: Die Situation hat sich insgesamt stark verbessert.
Durch die digitalen Medien, weshalb ich, rückblickend betrachtet, ein Stück weit dankbar für Corona bin. Die Pandemie hat uns gezwungen, in sehr kurzer Zeit in neue Technologien zu investieren. Ganze Unternehmen mit einer kompletten Infrastruktur aus Mikrofonen, Kameras und Telekonferenzsystemen auszustatten hätte unter herkömmlichen Bedingungen sicher zehn bis 15 Jahre gedauert. So aber hatten alle Firmen, die wirtschaftlich am Ball bleiben wollten, innerhalb eines Jahres die nötigen Systeme implementiert. Heute ist es selbstverständlich, Online-Meetings via Teams, Google Meet, Webex oder Zoom abzuhalten – und jeder kann die entsprechende Software bedienen. Wir haben daher die Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit miteinander zu kommunizieren und zu interagieren. Ein enormer Vorteil.
Natürlich nicht nur. Die Welt ist insgesamt digitaler geworden – mit allen Vor- und Nachteilen, die transformatorische Prozesse eben mit sich bringen. Wir sind heute in der Lage, standortübergreifend an ein und derselben Datei zu arbeiten. Jeder kann einsehen, wer was wo macht. Das ist faszinierend – und insgesamt ein großer Vorteil, der beispielsweise auch darin mündet, dass Reisetätigkeiten ein Niveau erreicht haben, das sich deutlich besser in den Alltag jedes einzelnen integrieren lässt. Zu Geschäftsterminen fahre ich heute lediglich noch ein Drittel der jährlich zurückgelegten Kilometer, die ich noch vor fünf Jahren gefahren bin. Womit ich beileibe nicht allein dastehe.
Doch, aber das passiert ja nach wie vor. Es gibt immer noch viele gute Gründe, miteinander am Tisch zu sitzen – insbesondere mit Kunden. Aber auch da können wir heute auf technische Lösungen vertrauen. Es ist beispielsweise manchmal besser, jemanden live zuzuschalten, anstatt ganze Meetings aufgrund von Staus oder verpassten Anschlusszügen vertagen zu müssen.
Thomas Kilimann, Managing Director bei io, während der Dreharbeiten des kommenden Dokumentarfilms über die io-Firmengeschichte.
Die Geschwindigkeit im Austausch hat deutlich zugenommen. Was man an der Interaktion zwischen den Menschen erkennt. Im Laufe der Jahre sind wir alle etwas ungeduldiger geworden. Wenn wir Daten austauschen und versenden, dann erwarten wir eigentlich, dass innerhalb einer Stunde alles analysiert und erledigt wird – was so nicht geht, denn wir bearbeiten die Dinge intensiv, analysieren, entwickeln Konzepte und stellen diese im Team der Kritik und Verbesserung. Perfekte Lösungen fallen nicht vom Himmel. Wer gute Ergebnisse bekommen möchte, muss Energie und Zeit reinstecken. Das muss jedem bewusst sein.
Ich denke nicht, dass sich die Generation Z darauf reduzieren lässt. Wobei allerdings gerade junge Menschen durch Social Media daran gewöhnt sind, alles in Echtzeit zu bekommen. Vernünftige, qualitativ hochwertige Arbeit setzt aber Geduld, Ruhe und Durchhaltevermögen voraus, weswegen ich hoffe, dass wir insgesamt wieder etwas gelassener werden. Sich eine gewisse Gelassenheit und Souveränität anzueignen, wäre daher auch meine Empfehlung an diejenigen, die ins Berufsleben starten. Es muss nicht alles sofort erledigt sein, da leiden womöglich Ergebnis und Qualität. Auch anderen müssen wir die Zeit und Chance für ein gutes und abgesichertes Arbeitsergebnis geben.
Vernünftige, qualitativ hochwertige Arbeit setzt aber Geduld, Ruhe und Durchhaltevermögen voraus, weswegen ich hoffe, dass wir insgesamt wieder etwas gelassener werden.
Erhalten Sie Einblicke in Best Practices, interessante Kunden und Projekte sowie branchenübergreifende Zukunftstrends.
Unteranderem: Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG, im Interview.
Erhalten Sie Einblicke in Best Practices, interessante Kunden und Projekte sowie branchenübergreifende Zukunftstrends.
Unteranderem: Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG, im Interview.